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Schnapsidee Ölkesselverbot?

Es war einer der großen Spaltkeile des Regierungsprogramms. Der Zwangsaustausch intakter Ölheizungen ab 2025. Nun steht die Idee kurz vor der Umsetzung. Es braucht sich niemand wundern, wenn der nächste Kanzler „Herbert“ heißt.

Chaoten mit Mäci-Sackerl

Klimaschutz - früher sagte man ja Umweltschutz dazu – ist eine Notwendigkeit. Klar. Nicht wegen des Klimas, dem Wetter, des Planeten oder der Bienen und Blümchen, sondern ganz einfach wegen uns.

Als Lebewesen sind wir darauf angewiesen mit dem Planeten so umzugehen, dass er auch lebenswert bleibt. Revolutionär ist diese Einsicht nicht.

Sicher, Chaoten, die ihr Mäci-Sackerl im Straßengraben entsorgen, werden dem schwer folgen können. Weil sich deren Probleme aber erstens nicht aufs Sackerl beschränken und sie zweitens eine verschwindend geringe Minderheit sind – werden wir sie wohl oder übel aushalten müssen.

Ähnlich übrigens, wie die Fanatiker der Klimasekte, deren Blutdurst nach minimalem Öko-Fußabdruck kaum stillbar scheint. Quasi Erbsünde.

So lange es den Menschen gibt, wird er in ihren Augen eine Belastung für Natur und Klima sein. Absolution? Aussichtslos!

Uaaaa. Ich will das gar nicht zu Ende denken. Insbesondere angesichts des enormen Tempos indem sich die „Letzte Generation“ radikalisiert.

Der große Unterschied zwischen Wegwerfsündern und Klimamönchen ist nur: Letztere haben‘s mit der Wiederauferstehung der Grünen ins politische Tabernakel gestellt. Kaum ein Irrsinn, der sich seither nicht durch „Nachhaltigkeit“ und „Klima“ rechtfertigen ließe.

Resublimation

So wie der Zwangsaustausch funktionierender Öl-Zentralheizungen ab 2025:

Die dazugehörigen Absätze des Regierungsprogramms (S. 77-78) gleichen einem ökofetischistischem Gruselkabinett.

Wer sich noch vor knapp drei Jahren die Anschaffung eines modernen Öl-Brennwertgerätes mit bis zu 100% Wirkungsgrad(!), aus öffentlichen Mitteln fördern ließ (Energieeffizienzgesetz) mag dabei wohl noch auf einen üblen Scherz gehofft haben. Doch Kogler und Co. meinen es bitterernst.

Selbst bei Baujahr 2020 ist spätestens nach 15 Betriebsjahren Schluss. Die Heizung ist dann zwar eigentlich noch neu, das Klima aber halt noch nicht gerettet.

Immerhin ist der heimische Anteil am weltweiten CO2-Fußabdruck mit 0,22% „enorm“ (Anderl et al., 2020). Und zieht man davon die VOEST ab, dann bleibt eigentlich nur noch Tante Mizzis neuer Ölkessel. Also raus damit!

Die Produktion des funktionstüchtigen Gerätes, seine vorzeitige Entsorgung sowie die unnötige Herstellung eines neuen Heizsystems, verursachen ja kein CO2 wie wir wissen. Diese Dinge fallen vom Himmel. „Resublimation“ nennt man in Fachkreisen, worüber sich der Laie nur wundern kann. (Ironie off)


Das Geschäft mit der Angst

Aber ganz ehrlich, das Geschäft mit der Klima-Angst funktioniert doch großartig. Brauchte man 2009 noch eine Wirtschaftskrise, um per Abwrack-Prämie die Industrie anzukurbeln, reicht heute die bloße menschliche Existenz.

Wer auf https://www.mein-fussabdruck.at/ - eine Seite des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie – schaut, kann sich dort in wenigen Minuten sein schlechtes Gewissen berechnen: Nur ein Auto, keine Flugreisen, Bio-Essen wo immer es geht, Abfallvermeidung, Solarthermie am Dach, sparsam einkaufen… und zack: 2,69 Planeten verbraucht!

Durchschnitts-Herr und Frau Österreicher genehmigen sich mindestens drei. Wir „Umweltsäue“ - fällt mir da ein.

Und die Frage, wie sich der Tausch meines Ölkessels auf diese Planetenbilanz auswirkt? Die Antwort: Gar nicht. Statt 2,69 sind‘s noch immer 2,63 Erden! Ist-gleich: Weltuntergang und Schluss.

Übrigens Funfact: Dreht man alle Regler runter. Reduziert sich bei einer 4-köpfigen Familie auf 20m² und gönnt sich als absolut einzigen „Luxus“ Leitungswasser, kostet das noch immer 1,2 Planeten pro Kopf. Erbsünde eben, da kommen wir nicht mehr raus.

Kein Wunder, dass immer mehr auf Führerbunker ´45 machen und der drohenden Klima-Endzeit lieber mit Schampus statt schaumgebremst entgegen gehen.


EWG in Zielgerade

Doch zurück zur „Kesselschlacht“ von 2023. Mit der Regierungsvorlage zum Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG) ist die Umsetzung des Kesseltauschzwangs in die Zielgerade eingebogen. Zwar ließen Koalitionsstreitigkeiten den ersten Ausschusstermin platzen. Klar aber ist: Wenn Punkt und Beistrich passen wird’s für Mizzi eng.

Mit der SPÖ als Mehrheitsbeschafferin soll das Ganze nämlich auch noch in den Verfassungsrang und so fest einzementiert werden, dass sich auch Nachfolgeregierungen daran die Zähne ausbeißen könnten.

Apropos Nachfolgeregierung: Wenn sich unsere Staatsführung permanent in den Dienst einer kleinen, lauten, autoritären Klimasekte stellt, das Rechnen verlernt und „Hausverstand“ zum Fremdwort wird und wenn darüber hinaus der größten Oppositionspartei nichts anderes einfällt als „schneller, härter, Klima!“ zu rufen, dann soll sich bitte wirklich niemand wundern, wenn unser zukünftiger Bundeskanzler Herbert heißt.

(Kolumne erschienen auf exxpress.at am 27.01.23)





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